Archäologische und
paläontologische Denkmalpflege
"Boden, Erde, Dreck"
- für die meisten modernen Menschen hat die oberste Verwitterungsrinde
unseres Planeten gewiss keine besondere Bedeutung. Dabei ist sie nicht nur
die wichtigste Grundlage unserer Ernährung sondern erfüllt auch eine nicht
zu unterschätzende Filterfunktion für das Grundwasser und ist außerdem ein
immenses Archiv für die Geschichte unseres Planeten - vorausgesetzt, man
versteht, darin zu lesen. Durch die in der Gegenwart allein und auf immer
mehr Wachstum ausgerichtete Wirtschaftsform leisten wir uns heute einen
Flächen- und Bodenverbrauch bislang ungeahnten Ausmaßes. Selbst auf
fruchtbarsten Ackerstandorten wird gebaut als ob es kein Morgen gäbe ...
die Böden verdichtet, versiegelt oder abgetragen und auf Deponien
gefahren. Dabei zerstören wir uns nicht nur die Grundlage für die
Ernährung von Morgen, sondern es gehen auch viele einzigartige
urgeschichtliche Spuren unwiederbringlich verloren.
Der Boden mit allen darin
enthaltenen Spuren muss deshalb genauso geschützt werden, wie die
sichtbaren Denkmäler und Naturbestandteile an der Oberfläche. Lässt es
sich gar nicht anders machen, haben wir zumindest die Pflicht, die im
Boden vorhandenen archäologischen, naturhistorischen und paläontologischen
Spuren vor ihrer Zerstörung angemessen zu dokumentieren und so der
Nachwelt zu erhalten.
Die wenigen hauptamtlichen
Archäologen können diese Arbeit unmöglich alleine leisten und sind deshalb
dringend auf ehrenamtliches Engagement angewiesen (s. z.B. "Das Ehrenamt
in der archäologischen Denkmalpflege" auf den Internetseiten der
hessenARCHÄOLOGIE >>> oder unter "Archäologische Gesellschaft in Hessen"
>>>). Hinzu kommt, dass die im Boden verbliebenen Spuren ohne fundierte
naturwissenschaftliche Kenntnisse schlicht und ergreifend nicht zu
verstehen sind. Ohne das Wissen und die speziellen zusätzlichen
Untersuchungen von Bodenkundlern, Geowissenschaftlern, Botanikern,
Zoologen u.v.a. kommt nur die halbe Wahrheit ans Licht. Teamfähigkeit ist
deshalb wie in kaum einer anderen Disziplin gefragt - wenngleich das noch
nicht alle begriffen haben.
Wer es aber begriffen hat,
der muss versuchen, die wenigen Menschen, die überhaupt eine "Ader" für
diese Problematik haben, unter einen Hut zubringen, um mit vereinten
Kräften an der Sensibilisierung der Bevölkerung zu arbeiten. Anderenfalls
riskiert er eine Mitschuld an der undokumentierten Zerstörung unseres
kulturellen wie naturhistorischen Erbes.
Als MitMachMuseum, das sich
mit der Landschaft mit all ihren Facetten befasst, liegt der Schwerpunkt
des MOLAMU deshalb im Bereich Öffentlichkeitsarbeit und Pädagogik - in
engem Kontakt mit der Kreisheimatstelle und dem Amt für den ländlichen
Raum des Landkreises Limburg-Weilburg. Ziel ist, in lockerer Form über
besondere Landschaftsbestandteile und vor allem über die zunächst
unsichtbar im Boden verborgenen Hinterlassenschaften unserer Vorfahren zu
informieren.
Dr. Holger Rittweger
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Sind Sie an
Archäologie, Paläontologie oder Bodenkunde interessiert ?
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Kennen Sie
archäologische oder paläontologische Fundstellen, die durch aktuelle
Eingriffe gefährdet sind ?
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Haben Sie etwas
gefunden, das prähistorischen Ursprungs sein könnte ?
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Sind Ihnen Spuren von
Raubgräberei bekannt ?
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... ?
Dann wenden Sie sich
bitte an folgende Kontaktadresse(n):
>>>
hessenARCHÄOLOGIE oder >>>
Büro
für Landschafts-
und Paläoökologie
Zusätzliche
Informationen, Aktivitäten, Exkursionen:
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Gesellschaft in Hessen
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AG Altsteinzeit und
Mittelsteinzeit Hessen >>>
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